Ratgeber
LEDERPPFLEGE
Die wichtigsten Lederarten und wie Sie richtig gepflegt werden
Gute Lederqualitäten sind nicht nur Gewähr für eine lange Lebensdauer, sie repräsentieren auch Schönheit und Eleganz der Natur. Leder ist ein Naturprodukt, mit allen seinen natürlichen Eigenschaften. Es bleibt je nach Qualität auch nach der Gerbung atmungsaktiv und feuchtigkeitsdurchlässig. Den Grad bestimmt die entsprechende Zurichtung bzw. Pigmentierung des Leders.
Gerade bei Leder sollten Sie auf Qualität achten, dann bekommen Sie weiche, geschmeidige, atmungsaktive Lederarten. Qualität hat wie immer, auch bei Leder seinen Preis. Hochwertiges Leder ist so gefärbt, dass sich die Farbe um jede einzelne Faser legt und alle natürlichen Merkmale sichtbar bleiben. Für eine Polstergarnitur werden fünf bis sieben Häute verarbeitet. Die Tiere haben unter unterschiedlichen Bedingungen gelebt, keine Haut gleicht der anderen, wodurch Struktur- und Farbabweichungen sowie Natur- und Wachstumsmerkmale entstehen, die naturbedingt sind.
Bitte wählen Sie aus den unten aufgeführten Lederarten, die für Ihre Einsatzbereiche passende heraus, dann haben Sie lange Freude mit Ihrem Ledermöbel!
Die richtige Pflege Ihrer Ledermöbel
- Der Aufwand
Der Aufwand richtet sich nach der Lederart und den Nutzungsgewohnheiten. Es ist empfehlenswert, neben der normalen Unterhaltspflege (leichtes Absaugen und gelegentliches Abwischen mit einem feuchten Tuch) das Leder je nach Nutzung ein- bis zweimal pro Jahr mit speziell geeigneten Reinigungsprodukten zu säubern und entsprechend geeignetem Lederpflegemittel gemäß Gebrauchsanweisung zu behandeln. Bitte die Herstelleranleitungen beachten. Reinigen Sie am besten immer ganze Teile großflächig von Naht zu Naht. Beanspruchte Stellen am Nubuk- Lederbezug können mit weicher Bürste, Nubuk-, Pad- oder Schaumstoffschwamm wieder aufgeraut werden.
- Fleckentfernung
Versuchen Sie niemals, Flecken auf der Stelle reibend oder mit Lösungsmitteln zu entfernen z.B. Fleckenentferner, Terpentin, Benzin! Flüssigkeiten und Speisen bitte sofort mit saugfähigem Tuch abnehmen. Fettflecken bei Natur belassenem Leder nicht behandeln, nur sofort abwischen – sie ziehen meist nach einiger Zeit ins Leder ein. Restflecken mit Lederreiniger großflächig von Naht zur Naht nacharbeiten. Je nach Lederart kann auch Fleckenschutz nachimprägniert werden.Je frühzeitiger Sie Flecken entfernen, desto schonender ist dies für Ihr Leder-Polstermöbel.
Flecken immer vom äußeren Randpunkt nach innen reinigen. Die richtige Auswahl von Tuch, Reinigungsmittel und der Reinigungsablauf sind wichtig für eine erfolgreiche Fleckenentfernung. Auch wenn der Fleck noch so hartnäckig ist, zu lösungsmittelhaltigen Produkten, wie z.B. Terpentin, Fleckentferner, Benzin u.ä. dürfen Sie nicht greifen.
- Leder-Pflegesets
Leder-Pflegesets enthalten aktive Substanzen, die ideal sind, um das Leder zu schützen. - Reinigen mit einem Schwamm
Durch Pressbewegungen Schaum erzeugen. Reinigen Sie das Leder mit kreisenden Bewegungen und nehmen Sie damit die oberflächlichen Verschmutzungen aus den Poren des Leders auf.
- Pflege und Imprägnierung
Geben Sie die Lichtschutzcreme auf das beiliegende Tuch und verteilen Sie die Creme auf dem Leder.
Die wichtigsten Lederarten im Überblick
Anilinleder – Naturbelassenes Leder
Eigenschaften: Weich, warm, edel, anschmiegsam, atmungsaktiv, nimmt Körperwärme sehr schnell an; höchste Qualität, da nur beste Häute verwendet werden können.
Empfindlichkeit: Bleicht aus, anfälliger für Verschmutzungen und Austrocknen; kann im Lauf der Zeit etwas „speckig“ werden (Patina).
Pflegeaufwand: Regelmäßig pflegen: je nach Nutzung, mindestens zweimal pro Jahr, regelmäßig feucht abwischen.
Geeignet für: Hoher Komfort für Lederkenner und Liebhaber; sorgsame Nutzung. Empfindlicher und wenig geeignet bei Kleinkindern und Haustieren.
Semi-Anilinleder – Leicht pigmentiertes Leder
Eigenschaften: Atmungsaktivität im Vergleich zu Natur belassenem Leder etwas eingeschränkt; passt sich dem Körper und der Raumtemperatur an.
Empfindlichkeit: Gute Licht- und Reibeechtheitswerte, weniger empfindlich als natur belassenes Leder.
Pflegeaufwand: Pflegefreundlich: etwa ein- bis zweimal pro Jahr pflegen. Feucht abwischen.
Geeignet für: Normale und regelmäßige Nutzung.
Pigmentierte Leder und Spaltleder
Eigenschaften: Preisgünstig. Weniger atmungsaktiv, wirkt „kühl“; weniger weich.
Empfindlichkeit: Gute Strapazierfähigkeit. Weniger empfindlich.
Pflegeaufwand: Gering: feucht abwischen genügt, etwa einmal pro Jahr pflegen.
Geeignet für: Eignet sich gut für intensiveren Gebrauch.
Spaltvelours
Eigenschaften: Kaum atmungsaktiv (vor allem gedecktes Spaltleder) günstigstes Leder, geringere Qualität.
Empfindlichkeit: Auch bei Imprägnierung relativ hoch. Nicht sehr reißfest, kaum Temperaturausgleich, bekommt „Speckeffekte“ (Patina)
Pflegeaufwand: Relativ hoch.
Nubuk-, Rauh-, Veloursleder
Eigenschaften: Weich, warm, anschmiegsam, nimmt Körperwärme schnell an. Fühlt sich an wie Veloursstoff.
Empfindlichkeit: Bleicht aus und ist empfindlich, auch mit Imprägnierung, bekommt „Speckeffekte“ (Patina).
Pflegeaufwand: Regelmäßig je nach Nutzungsintensität reinigen und pflegen.
Geeignet für: Für Lederkenner und Liebhaber; sorgsame Nutzung.
Blankleder
Eigenschaften: Je naturbelassener die Oberfläche, desto empfindlicher. Pigmentiert hat es eine gute Lichtbeständigkeit, erwärmt sich langsam, mittlere Atmungsaktivität. Kräftiger, fester Griff.
Empfindlichkeit: Weniger empfindlich.
Pflegeaufwand: Je nach Oberfläche, nicht sehr hoch.
Geeignet für: Wird häufig als selbsttragendes Leder (ohne Polsterung) für Stuhl- und Sesselbespannungen eingesetzt.